Ukrainisch wird als zweite Fremdsprache in hessischen Schulen unterrichtet. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Unterstützung ukrainischer Kinder und zur Förderung der ukrainischen Kultur in Europa. Erfahren Sie mehr über Bildungsinitiativen und Perspektiven für das Erlernen der ukrainischen Sprache in Deutschland

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Mit Beginn des neuen Schuljahres hat Deutschland eine wichtige Neuerung eingeführt: Ukrainisch wird an einigen Schulen als zweite Fremdsprache unterrichtet. Dieser Schritt ist eine Reaktion auf die steigende Zahl ukrainischer Kinder, die aufgrund des Krieges in der Ukraine an deutschen Schulen lernen. Nach Angaben der DW waren am Ende des letzten Schuljahres mehr als 200.000 ukrainische Kinder an deutschen Schulen eingeschrieben.

Um herauszufinden, welche Bundesländer im August 2024 Ukrainer aufnehmen, folgen Sie bitte dem Link.

Überblick über die Situation: Bildungschancen für ukrainische Kinder in Deutschland

In den meisten Schulen, auch in Berufsschulen, haben Kinder aus der Ukraine die Möglichkeit, teilweise oder ganz in ihrer Muttersprache zu lernen. Dies wird dadurch ermöglicht, dass viele deutsche Schulen ukrainische Lehrkräfte eingestellt haben. In den drei Bundesländern mit den meisten ukrainischen Flüchtlingen sind bereits rund tausend ukrainische Lehrer tätig.

Nach Angaben der Kultusministerien der Länder auf Anfrage der DW arbeiten in Bayern 490 Lehrer aus der Ukraine, in Nordrhein-Westfalen 239 und in Baden-Württemberg rund 200. Diese Zahlen belegen die wichtige Rolle ukrainischer Lehrkräfte bei der Unterstützung des Unterrichts für ukrainische Kinder im Ausland.

Hessen: Ukrainisch als zweite Fremdsprache

Das Land Hessen hat einen beispiellosen Schritt unternommen: Seit dem neuen Schuljahr ist Ukrainisch eine der möglichen zweiten Fremdsprachen, die Schüler wählen können. In Hessen gibt es rund 200 ukrainische Lehrerinnen und Lehrer, deren Wissen nun genutzt wird, um Ukrainisch nicht nur Kindern aus der Ukraine, sondern auch deutschen Schülerinnen und Schülern beizubringen, die an der Sprache und Kultur der Ukraine interessiert sind.

Das Pilotprojekt wird an 16 hessischen Schulen gestartet, unter anderem in Frankfurt am Main, Kassel und Wiesbaden. Das Hessische Kultusministerium betont, dass dieser Schritt zur Stärkung des europäischen Selbstverständnisses und der künftigen wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit der Ukraine beiträgt.

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Die Situation in anderen Bundesländern

Andere Bundesländer haben die hessische Initiative noch nicht unterstützt. In Bayern beispielsweise kann Ukrainisch nur von denjenigen Schülern als zweite Fremdsprache gewählt werden, die aufgrund von Integrationsschwierigkeiten keine andere Fremdsprache erlernen können. In Nordrhein-Westfalen können Schüler aus der Ukraine die Pflichtprüfung in einer zweiten Fremdsprache durch eine Prüfung in ihrer ukrainischen Muttersprache ersetzen. Ähnliche Regelungen gelten in Baden-Württemberg.

Keines der drei Bundesländer, mit denen die Journalisten der DW bisher Kontakt aufgenommen haben, plant, Ukrainisch als zweite Fremdsprache für Schüler anderer Nationalitäten einzuführen. Auch über Absichten, dem Beispiel Hessens zu folgen, wurde nicht berichtet.

Interesse an der ukrainischen Sprache an den Hochschuleinrichtungen

Das Interesse am Studium der ukrainischen Sprache und Kultur wächst nicht nur in den Schulen, sondern auch an den Hochschulen in Deutschland. Im Juli eröffnete die Viadrina-Universität in Frankfurt ein Zentrum für Ukrainistik, in dem Forscher der ukrainischen Kultur, Politik und Geschichte zusammenkommen. Ein ähnliches Zentrum wird es bald in Regensburg geben. Diese Initiativen zielen darauf ab, die Forschung über die Ukraine, ihre Sprache, Geschichte und Kultur zu unterstützen und auszubauen.

Insgesamt bieten mehr als zehn Universitäten in Deutschland ihren Studenten die Möglichkeit, die ukrainische Sprache und Kultur in unterschiedlichem Umfang zu studieren. Eine der „ukrainischsten“ ist die Universität Potsdam, an der Professor Alexander Well, der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Ukrainistik, tätig ist. Er war einer der ersten, der die akademische Gemeinschaft in Deutschland aufforderte, der Ukraine mehr Aufmerksamkeit zu schenken, nachdem russland mit dem groß angelegten Einmarsch in die Ukraine begonnen hatte.

Um es kurz zu machen! Nach dem Beschluss der Parlamentarischen Versammlung des Europarates (PACE) sollen die EU-Länder dem Unterricht der ukrainischen Sprache in den europäischen Schulen sofortige Priorität einräumen. Wie die PACE die Integration der Ukrainer in das europäische Bildungssystem plant und welche Herausforderungen dabei zu bewältigen sind, lesen Sie in unserem früheren Artikel.

Foto: Georgios Kefalas/KEYSTONE/picture alliance

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